Plant eine Kommune einen neuen Spielplatz, gibt es im Vorfeld meist einiges zu beachten: Wer ist die Zielgruppe, wie groß ist das Einzugsgebiet und welche Geräte aus welchem Material sollen dort platziert werden? Auch in der niedersächsischen Kleinstadt Bersenbrück haben sich die Verantwortlichen diese Fragen gestellt – allerdings mit einem Unterschied: Bereits seit fünf Jahren wird dort der städtische Spielplatzbestand genau unter die Lupe genommen und analysiert, was nun dem neuen Großprojekt am Heinrichsee entscheidend zugute kam. „Wir hatten zuvor viele kleine Spielplätze, die zum Teil lediglich mit einer Wippe oder einer Schaukel ausgestattet waren“, berichtet Phil Wesselkämper, Außenstellenleiter der Stadtverwaltung. „In mehreren Sitzungen wurde dann beschlossen, dass dies nicht mehr zeitgemäß ist, da viele Spielplätze einfach nicht mehr ausreichend genutzt wurden“, sagt der Mitarbeiter der Stadt und nennt dafür unter anderem auch den demografischen Wandel als Grund.
Stattdessen wolle man jetzt und in Zukunft ganz bewusst „Highlights setzen“, wie Phil Wesselkämper es nennt. „Allein von der Lage her kam dafür die Grünfläche am Heinrichsee in Frage, die zuvor Teil der Parkanlage war.“ In den folgenden Gesprächen, in denen auch zahlreiche Eltern ihre Ideen mit eingebracht haben, entschied man sich im Vorfeld der öffentlichen Ausschreibung unter anderem für eine große Spielkombi, einen U3-Bereich und eine Seilbahn. Bei der Entscheidungsfindung habe dann neben dem Design und dem Spielwert auch der Faktor Nachhaltigkeit und Langlebigkeit eine große Rolle gespielt, wie Wesselkämper erläutert: „Vor allem das Thema Nachhaltigkeit spielt in der Stadt eine immer größere Rolle. Deshalb haben wir uns auch vor einiger Zeit dazu entschlossen, dem Bündnis ,Kommunen für biologische Vielfalt‘ beizutreten“.
Um den aufwendigen Aufbau der Anlage mit Recycling-Kunststoff sowie die Baggerarbeiten kümmerte sich das GaLa-Bau-Unternehmen Dönnebrink aus Steinfurt, das eine Woche lang mit vier Mitarbeitern und schwerem Gerät vor Ort war. „Der Aufbau eines so riesigen Spielplatzes ist auch für uns trotz mehr als 15 Jahren Erfahrung nicht alltäglich“, berichtet Alfons Dönnebrink. „Aber am Ende ist man dann auch stolz, so ein Projekt abgeschlossen zu haben“.
Aktuell läuft der Countdown, bis der neue Spielplatz am Heinrichsee betreten werden kann. „Wir haben dort vor kurzem den Rasen eingesät. Je nach Witterung wird es noch etwa fünf bis sechs Wochen dauern, bis die ersten Kinder dort spielen können“, freut sich auch Phil Wesselkämper.