120 Tonne Erde, 80 Tonnen Kies: im Außenbereich der Bauernstube in Höxter-Ovenhausen wurde in den vergangenen Wochen ordentlich gebaggert, gebuddelt und geschippt, um den in die Jahre gekommenen Spielplatz der Traditions-Gaststätte abzureißen und an gleicher Stelle einen neuen aufzubauen – diesmal aus Recycling-Kunststoff. Betreiber Dirk Böger und sein Vater Anton, der die Bauernstube bereits vor 38 Jahren gemeinsam mit seiner Frau eröffnet hatte, legten sich dafür mächtig ins Zeug. „Da der Tages- und Bustourismus sowie die Familienfeiern, die einen Großteil unserer Besucher ausmachen, in diesem Jahr durch Corona deutlich eingeschränkt ist, haben wir uns überlegt, wie wir die Zwangspause sinnvoll nutzen können“, berichtet Dirk Böger.
Bei einem Blick auf den Spielplatz, der in der Hauptsaison von 30 bis 40 Kindern gleichzeitig genutzt wird, war die Entscheidung schnell gefallen. „So ein Spielplatz gehört für mich bei einer Gastronomie mit Außenbereich einfach dazu, vor allem wenn sie so wie bei uns hier mitten im Grünen gelegen ist“, sagt der 36-Jährige, der selbst zwei Kinder hat und daher weiß, worauf es bei den Spielgeräten ankommt. „Uns war wichtig, dass wir einen Spielplatz haben, auf dem tatsächlich auch noch richtig gespielt werden kann – mit Rutschen, Klettern und Hangeln“, sagt Böger. „Vielerorts sind die Kinder mittlerweile auf all diesen modernen Spielplätzen mit ihren zahlreichen Funktionen einfach nur überfordert.“
Um den kleinsten Besuchern die besten Voraussetzungen zu bieten, verschwand die alte Spielkombi, um Platz für die neue „Exoticcs“ zu machen. „Wir haben den Spielplatz mit Hilfe eines 20-Tonnen-Baggers ausgekoffert, dicke Felsen ausgegraben und anschließend die Fundamente gesetzt“, erläutert Dirk Böger. „Inklusive des anschließenden Aufbaus und dem Anbringen des Fallschutzes waren wir zu zweit etwa drei Wochen beschäftigt. Aber wenn wir uns nun das Ergebnis angucken, hat sich die Mühe auf jeden Fall gelohnt.“
Dass in der Gastro-Familie Böger kräftig mit angepackt wird, ist keine Seltenheit, schließlich wurde schon die Bauernstube mit den eigenen Händen zu dem gemacht, was sie heute ist: „Das alte Bauernhaus stand lange Zeit leer, niemand hat sich getraut, so weit ab vom Schuss eine Gastronomie zu eröffnen“, sagt Dirk Böger über die Anfänge der Gaststätte. Heute, 38 Jahre später, gibt es die Bauernstube, die über 300 Sitzplätze im Haus und 120 im Außenbereich verfügt, noch immer. Mittlerweile in zweiter Generation, aber immer noch mit der gleichen Freude und Motivation wie damals. „Mit dem neuen Spielplatz ist hier wieder ein Teil in Eigenleistung modernisiert und verbessert worden, das macht einen schon ein Stück weit stolz“, freut sich Dirk Böger.
Spätestens im kommenden Sommer hofft der Betreiber der Bauernstube, dass dann auch wieder 30 bis 40 Kinder gleichzeitig auf dem neuen Spielplatz toben, klettern und rutschen.